Schönbach (Potoèná) - Die Geschichte
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Zdena Binterová(
Übersetzung: Gerhard Stübiger und Kollektiv VÚHU unter der Leitung von Ing. Eva Lahodná)Der Ort Schönbach lag etwa 6 km nordöstlich von Klösterle an der Eger auf einer Seehöhe von 428 m. Der Ortsname hat sich früher verschieden geändert: Ssempuch, Ssombuch, Sampach, auch Schoopach. Die Bezeichnung Schönbach blieb erst im 19. Jahrhundert unverändert. Aus der deutschen Benennung entstand die tschechische erst nach dem Jahre 1945.
Die erste Erwähnung über Schönbach befindet sich im Vertrag aus dem Jahre 1431, durch welchen die Vetter Aleš und Vilém von Schönburg die Pürsteiner Herrschaft teilten. Es ist unter den Dörfern, die Aleš erwarb, angegeben. Schönbach blieb also bei der Herrschaft Pürstein. Im Jahre 1446 verkaufte Aleš seinen Gebietsteil von Preßnitz inklusive Schönbach an die Brüder Hassenstein von Lobkowitz. Zu der Hassensteiner Herrschaft gehörte Schönbach bis zum Jahre 1533, wo Wilhelm von Lobkowitz seinen Herrschaftsanteil den Schlickern verkaufte. Dazu gehörte auch Schönbach. Die Schlicks sind aber um ihren Eigentumsbesitz durch Konfiskation gekommen, denn zur Zeit der Schmalkalder Kriege widersetzten sie sich dem Kaiser.
Die Preßnitzer Herrschaft holten dann als Verpfändung wieder die Lobkowitzer ein. Deren letzter hiesiger Darsteller Georg Popel von Lobkowitz fiel aber im Jahre 1594 beim Kaiser in Ungnade und auch ihm wurde sein Eigentum beschlagnahmt. Ein Teil dieser beschlagnahmten Herrschaft kaufte von der Königskammer im Jahre 1606 Eliáš Schmidtgräbner von Lustenek. Der wurde zum Herren von Wernsdorf, Schönbach, Laucha und der Hälfte von Tomitschan. Seit dieser Zeit teilte Schönbach das Schicksal der Herrschaft Wernsdorf.
Im Jahre 1654 gab es in Schönbach 12 Häusler. Sieben Häuser wurden aber für „niedergebrannt“ und 1 für öde angegeben. Das waren wahrscheinlich die Folgen des Dreißigjährigen Krieges. Weiterhin lebte hier auch ein Landloser.
Später gehörte in das Gemeindekataster auch das Einkehrgasthaus „Goldener Stern“, dem aber niemand anders als „Zu der mageren Ziege“ sagte. Es stand über dem Dorf an der linken Seite der alten Militärstraße. Das Gasthaus hat nach dem Jahre 1710 der damalige Herrschaftsbesitzer Václav Arnošt Markvart von Hrádek erbauen lassen und hat es vermietet. Die gegenüber stehenden Scheunen und Ställe mussten nicht nur das Vieh des Gastwirtes, aber etwa 400 Schafe der Herrenhörde und auch die regelmäßig rastierenden Fuhrmanngespanne aufnehmen. Auch eine Schmiede war hier, diese wurde später in ein Wohnhaus umgebaut. Bis zur Hälfte der 30er Jahre des 19. Jahrhunderts herrschte an dieser Straße ein reger Verkehr. Wenn aber die neue Straße über Krima und Sonnenberg fertig gebaut wurde, begann gegen dem Jahr 1835 der Betrieb an der alten Straße zurückzugehen und das Gasthaus hat an Bedeutung verloren. Nach drei Bränden wurde es verschuldet dem Herrschaftsbesitzer verkauft, der alles mit dem Boden einebnen ließ. In den 90er Jahren wurde eine neue Straße von Brunnersdorf über Wohlau und Reischdorf erbaut und die alte Militärstraße über Schönbach ist verödet.
Im Jahre 1787 hat Schaller in Schönbach nur 17 Häuser und ein Schloss angeführt. Sommer gibt in seiner Beschreibung aus dem Jahre 1846 in Schönbach 22 Häuser, 116 Einwohner, einen herrschaftlichen Meierhof mit Schafstall, ein Gasthaus und eine Mühle an. Mit der Pfarrei gehörte das Dorf zu Brunnersdorf.
Zu Zeiten des Hugo Korb von Weidenheim entstand in Schönbach der herrschaftliche Kirschbaumgarten, angeblich einer der größten und schönsten im nordwestlichen Teil Böhmens. Gegründet wurde dieser vom herrschaftlichen Gärtner in den Jahren 1867 - 1869 und ist allmählich in Richtung Brunnersdorf erweitert worden. Bis in die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts erweiterte sich der Garten auf 2782 Bäume mit; 30 verschiedenen Kirsch-, Weichsel- und Amareilenarten. Der Ertrag war bis 70 000 kg Obst jährlich.
Nach Aufhebung des Untertanenstandes ist Schönbach im Jahre 1850 eine selbständige Gemeinde geworden, in kurzer Zeit wurde diese als Siedlung zu Niklasdorf angeschlossen, im Jahre 1880 wurde diese erneut selbständig und erst im Jahre 1953 wurde sie Ahrendorf angeschlossen. Gemeinsam kamen diese nach der Gebietsneuordnung im Jahre 1960 zu Wernsdorf und ab 1.1. 1988 zu Klösterle an der Eger. In der Nähe von Schönbach sollte ein großer Ascheabladeplatz für das Brunnersdorfer Kraftwerk entstehen, deshalb musste das Dorf im Jahre 1990 abgerissen werden.
Eingegeben: 15.4.2005