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Kirchberg (Kostelní) - Kirchberg - Geschichte (Übersetzung des tschechischen Artikels)

Beigetragen: Jörg Fiegge

Kirchberg

Zum ersten Mal erwähnt wird Kirchberg zusammen mit Schönbach im Jahre 1158 als Siedlung im Schönbacher Sprengel in einem Dokument, in dem der Regensburger Bischof Hartwig dem Zisterzienserkloster Waldsassen den Zehnten von Schonpach und Chirchberc mit all den Wäldern in der Umgebung bestätigt. Seitdem gehört Kirchberg immer zum Schönbacher Ländchen und teilt mit ihm sein historisches Schicksal. Schon damals bestand, als Zweig der Schönbacher Pfarrei, die Kirche St. Ägidius. Die älteste Registrierung der Pfarreien der Diözese Regensburg im Jahre 1326 erwähnt unter anderem die Kirchen St. Nicolai in (Mark) Neukirchen, St. Michaelis in Adorf, St. Michaelis in Brambach, St. Andreas in Schönbach und St. Ägidius in Stein. Im Jahre 1199 wurde in Gradls „Monumenta Egrana“ angegeben, dass in der Kirche der Angestellte Viricus, officiatus de Chirchberg vom Kloster Waldsassen eingesetzt wurde. 1184 wurde der Ort als Kirchberch, 1199 als Chirgberg und 1348 Kirchberg erwähnt.

Die Kirche St. Ägidius (der Heilige der Siedler) gab es aber sicherlich schon vor dem Jahr 1158, wie der Name der Siedlung schon aussagt. Es ist davon auszugehen, dass sie ganz am Anfang der Kolonisation durch den Zisterzienserorden gebaut wurde, d.h. irgendwann um die Mitte des 12. Jahrhunderts, in der auch die Stadt Eger errichtet wurde. Es ist auch möglich, dass eine erste Kapelle schrittweise erhöht, und in eine Kirche umgewandelt wurde. Schönbach war ziemlich weit entfernt, und somit wurde die Kirche eine Filialkirche für die Bewohner der Siedlungen, die keiner Pfarrei zugehörig waren. Wir finden hier einen in seiner ursprünglichen Form überlebten Baustil der Romanik.

Das gesamte Gebiet gehörte bis 1501 der Diözese Regensburg, obwohl es Teil von Böhmen war. 1433 gehörten die Pfarreien Schönbach und Stein zum Egerer Dekanat. Nach den Hussitenkriegen war die Gegend um Kirchberg aufgrund der großen Armut ohne eigenen Pfarrer. In den Aufzeichnungen der Diözese Regensburg im Jahr 1459 gibt es für Stein den Hinweis, dass es für eine lange Zeit keine regelmäßigen Gottesdienste gab. Im Jahre 1471 war er in einem Brandbrief von Papst Sixtus IV. erwähnte den Pfarrer von Schönbach und Stein als vom Fluch betroffen. Es war am Ende der Regierungszeit von Georg von Podiebrad, als die vom Papst verordnete Festsetzung und Verwünschung gegen den ungehorsamen Steiner Pfarrer wieder aufgehoben wurde. Für uns ist dies der Beweis, dass die Pfarrei damals wieder besetzt wurde. Der letzte Pfarrer vor der Reformation war Petrus Langnikl. Er verließ sein Amt im Jahr 1522. Die Reformation kam über die Grenze und verbreitete sich schnell. Stein mit den benachbarten Dörfern war hundert Jahre lang lutherisch. 1540 wurde als Pfarrer Michael Schedel aus Adorf ernannt, wurde von Johann Rebhun von Eichicht gefolgt und dieser blieb dort bis 1578. Laut dem Kirchenbuch von Schönbach und Stein wurde ab 1658 der Missionar und Prediger des Ordens Vinzenz Wiessendt in die Pfarrei Stein und Schönbach ernannt. Darin heißt es: \\\\\\\"Nach den Wirren des Dreißigjährigen Krieges wurde1656 der Altar der Kirche in der Steiner Kirche geweiht, und die Kirche kehrte zum katholischen Gottesdienst zurück. Aber sie blieb eine Filialkirche Schönbachs bis 1740 \\\\\\\". Die Kirchenbücher beginnen ab dem Jahr 1659.

Im Jahr 1913 brannte das Pfarrhaus mit Wirtschaftsgebäude vollständig ab. Das Feuer zerstörte die alten Chroniken und die ältesten Matriken. Ein neues Pfarrhaus wurde 1924 erbaut, hat aber keine extra Wirtschaftsgebäude. Es wurde auf dem Fundament des alten Pfarrhauses aus dem Jahre 1695 errichtet, und nach der Fertigstellung wohnte darin der \\\\\\\"Schulmeister\\\\\\\" - der Lehrer. Die Schule selbst wurde dann in die verlassene Urpfarre verlegt. Diese war aus Holz, und an seiner Stelle wurde im Jahre 1807 eine neue Schule aus Ziegeln erbaut. Prüfberichte aus dem 1. August 1788 erzählen von schlechten Werten und Verhältnissen. Es unterrichteten der Pfarrer Benedikt Krippner, Kaplan Philipp Franz und der Lehrer Joh. Georg Hoyer. Letzterer war 58 Jahre alt und unterrichtete bereits im 42. Jahr. In Stein war er seit 1788. Im Jahr 1825 gingen hier aus Waltersgrün 35, aus Lauterbach 21, und Kirchberg mit Stein 77 Kinder in die Schule. Insgesamt hatte die Schule 133 Schüler (zur Erinnerung: die Schule hatte im Jahr 1793 ganze 75 Schüler). Der Unterricht wurde in zwei Klassen durchgeführt und ging jeweils von 8 bis 11 Uhr Vormittag und 1 bis 3 Uhr Nachmittags. Im Jahre 1826 arbeitete hier als Lehrer Wenzel Hoyer, Schulverwalter war der 63 -jährige J.W. Fischer. Es wurde aber verhindert, dass Kinder aus Frankenhammer (25) und Konstadt (14) hier zu Schule gingen. Diese Gemeinden haben sich für die Erziehung der Kinder \\\\\\\"illegale\\\\\\\" Lehrer eingestellt. In Frankenhammer es war Joh. Sandtner und in Konstadt Joh. Rölz . Jeder von ihnen erhielt 71 Gulden 12 Kreuzer Jahresgehalt. Für Schulen, die als \\\\\\\" wandernd\\\\\\\" bezeichnet wurden, ohne ständige Schulgebäude oder Räume und Unterricht, fand dieser abwechselnd in verschiedenen Häusern statt. In Kirchberg gab es ab 1891 eine Schule für drei Klassen.

Welche weitere Nachrichten gibt es über die Geschichte Kirchbergs noch zu lesen: Schlicks Ellbogener Chronik erzählt im Jahr 1523 von vier Gutsbesitzern (darunter ein Müller), die dem Gutsherren in der Regel 1-4 Schock (nur einer bezahlte 40 kleine Groschen) Abgaben von Frohnarbeitern zu zahlen gedenken. Darüber hinaus hatten jedoch jeder Grundbesitzer eine andere kleine Gebühr zu bezahlen, die sogenannte \\\\\\\"Landzins für den Herren(Lehen?)\\\\\\\", und jedes Jahr zu Michaeli etwa 4-19 Groschen Gebühren als \\\\\\\" Leinsamen - Groschen (flags Groschen), gefolgt von St. Walpurgis wo noch einmal 1-3 Pfennige gezahlt werden mußten. Darüber hinaus spricht die Chronik davon Holz zu fällen, und es nach Schönbach zu bringen, es gab peinliche Gerichtsurteile und damit verbundene Kosten, und sie erzählt von der Ernte von Heu, Bergbau, Vogelstellen und die damit verbundenen Vorteile für den Nachlass des Adels.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg war Kirchberg und eine Reihe von benachbarten Dörfern einige Zeit Prießnitz - Hartenbergischer Besitz, dessen Besitzerin war (1654) die Freifrau Polyxena Marie von Prießnitz. Danach kommt das ganze Gebiet wieder zurück nach Schönbach. Im Jahre 1847 bestand Kirchberg aus 29 Häusern mit 253 Einwohnern. Gezählt als ein Ort mit den Dörfern Stein und Ursprung. Die Kirche St. Ägidius, das Pfarrhaus und die Schule wurden als zum Dorf Stein gehörig gezählt. Zu Kirchberg gehörte ein abseits liegendes Gehöft mit Namen „Leibitschgrund“, wahrscheinlich ein Teil des Dorfes zwischen der Kirche und Ursprung, westlich der Quelle des Leibitschbaches, mit sieben Häusern 36 Einwohnern und einem Schiefer - Steinbruch.
Stein, Ursprung und Kirchberg waren 1847 selbständige Gemeinden mit Bürgermeistern, wie auch Schwarzenbach (eingepfarrt nach Schönbach), Waltersgrün, Lauterbach und Konstadt.
In einer Neuorganisation waren dann Kirchberg, Lauterbach, Stein, Ursprung und Waltersgrün bis zum 7. Juli 1919 in einem Dorf zusammengefasst, danach wurden alle wieder selbständige Gemeinden. Die Einwohner lebten hauptsächlich von Landwirtschaft und Heimarbeit (Musikinstrumente aus Holz und Bestandteile), nur wenige haben Arbeit in den Fabriken in Erlbach im benachbarten Deutschland gesucht. Es gab drei Polizei- und vier Finanzbeamte.
Im Jahr 1886 beschäftigt Ignaz Sandner etwa dreißig Arbeiter im Schiefersteinbruch.
Im Jahr 1930 hatte Kirchberg 64 Häuser und 350 Einwohner. In die Drei-Klassen-Schule gehen zu diesem Zeitpunkt 120 Schüler, im Ort waren weiterhin Finanzpolizei und Gendarmerie, Ein Autobus verkehrte 4 mal täglich nach Graslitz. Es gab zwei Wirtshäuser - eine mit einem großen Tanzsaal, das Zweite war etwas kleiner, aber mit eigener Metzgerei. Bei den Sommerfrischlern war das Wirtshaus „Schau mal eini“ beliebt, welches in unmittelbarer Nachbarschaft der Schule und Kirche stand. Es bot bequeme Sitzgelegenheiten auf der Veranda, und man konnte den Klängen eines großen Orchestrions lauschen. Es gab auch zwei Lebensmittelgeschäfte, einen unabhängigen Metzger und einen Schneider. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war Engelbert Schuster Bürgermeister, der auch die Post geführt hat.

Am Leibitschbach gab es zwei Mühlen – die Obere und die Untere Mühle. In Kirchberg gab es sieben Bauern, denen eine Fläche von 20 Hektar gehörte. Andere Anbauflächen waren auch kleiner. Der Verkauf von Milch wurde von zwei Milchmännern erledigt, die die Milch von den Bauern aufkauften und sie nach Graslitz fuhren, wo sie diese dann verkauften.

Das Dorf war reich an kulturellem und gesellschaftlichem Leben. Seit 1912 gab es eine Freiwillige Feuerwehr, es gab einen Musikverein, Gesangsverein, Sportverein und einen Veteranenverein.
Nach 1945 wurde das Dorf, bis jetzt unter dem Namen Kirchberg bekannt, bald umbenannt in Kostelec u Kraslic, später in Kostelní. Es wurden noch 350 Einwohner gezählt. 98 Einwohner lebten in Stein. Es wurde eine Kaserne des Korps der nationalen Sicherheit (SNB) eingerichtet. Nach 1946 wurde ein Großteil der deutschen Bevölkerung vertrieben, was zum Verfall des Dorfes führte, denn es kamen nur sehr wenige neue Siedler in diese Gegend. Als dann nach 1949 das Grenzsperrgebiet eingerichtet wurde, wurden der Hohe Stein und die anderen umliegenden Gebiete mit ihren schönen natürlichen Sehenswürdigkeiten für Touristen unzugänglich. Durch den Bevölkerungsrückgang wurde die örtliche Schule aufgelöst. Die historisch wertvolle Kirche begann zu verfallen, und die Sorge wuchs, sie könnte einstürzen. Außerdem wurde sie mehrmals ausgeraubt. Dabei verschwanden die Krippe, Figuren und Gemälde.

1990 kam Herr Franz Sandner, der in Ursprung geboren wurde und in Hohenfels an der Eger , in Deutschland lebte, in seine Heimat zu Besuch. Als er sah in welchem Zustand sich die Kirche befand, beschloss er sich um ihre Wiederherstellung zu kümmern. Er organisierte eine Sammlung unter den ehemaligen Gemeindemitgliedern, er selbst hat dazu eine beträchtliche Summe beigetragen, und er überwachte den Bauprozess persönlich. Am 1. September 1991 konnte wieder eine feierliche Messe abgehalten werden, die seither jedes Jahr Anfang September begangen wird. Das ist auch der einzige Tag, an dem noch Leben im Dorf ist. Für den Rest des Jahres steht die Kirche verlassen, und langsam aber sicher stirbt die Siedlung. Kirchberg besteht heute aus 12 Häusern und 18 Wochenendhäusern, und es hat nur noch 10 ständige Einwohner.

Entnommen und übersetzt aus dem Buch von Vaclav Kotìšovec - Pohledy do historie obcí Kraslicka (Einblicke in die Geschichte der Gemeinde Kraslice)


Nachsatz:

Weihnachten 2012 starb mit Berthold (Holdi) Sandner der letzte noch in der Heimat verbliebene deutsche Bewohner von Kirchberg. Er wurde 82 Jahre alt.




Eingegeben: 11.10.2013



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