Zuckerfabrik Radonitz bei Kaaden (Radonice-Cukrovar) - Geschichte der Zuckerfabrik in Radonitz
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Zbyněk Kopenec1871 wurde hinter dem Ort an der Straße nach Duppau vom Anton Kreisl aus Poderscham nach Entwürfen der Prager Firma Daněk.Cukrovar die hiesige Zuckerfabrik gebaut. Der Bau reicht in eine Zeit zurück, in der diese Branche in Böhmen boomte. So entstanden bis 1872 in Tschechien 235 Zuckerfabriken, nach dem Ende des 1. Weltkrieges waren nur noch 175 in Betrieb.
Das Werk hatte eine jährliche Kapazität von 200.000 Zuckerrüben. Betrieben wurde die Firma zunächst von einem Konsortium aus Fachleuten und Unternehmen. Am 16.10.1871 übernahm die aus ortsansässigen Bauern gegründete Aktiengesellschaft die Geschäfte. Erster Vorstand der AG war Emil Wolf und Josef Runtsche, erster Präsident Josef Marker aus Kaaden. 1910 erwarb ein Konsortium aus Zuckerfabriken in Böhmen das Werk und legte es still. 1911 kaufte die Firma Antonin Springer & Söhne aus Preßnitz die Gebäude, die Produktion lag jedoch weiter still. Die Inneneinrichtung und Anlage wurden demontiert, das Gebäude zerfiel.
Einige Jahre später versuchte die Gemeinde selbst vergeblich die Rettung der Firma, in dem sie die Gebäude und Gelände, zu dem auch zwei Wohnheime für Arbeiter gehörten, für 65.000 Kronen übernahm. 1917 ging das Areal für 77.000 Kronen an den Prinzen Ferdinand Lobkowitz von Wintersgrün über. Zu Beginn der 20er Jahre wurde kurze Zeit Kraut verarbeitet, kurze Zeit später übernahm diese Arbeiten jedoch die Konservenfabrik Löbl a Fuchs.
Im Arbeiterwohnheim wohnte acht Jahre lang Schriftsteller, Historiker und Forscher Cyril Bačkora (Pseudonym Bedřich Berna) (1849-1904), der in der Zuckerfabrik als Angestellter arbeitete.
Übersetzung: Dieter Pohl
Eingegeben: 21.3.2007