Lindau (Lipětín) - Geschichte des Ortes Lindau
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Dieter PohlLindau war ein Dorf, das sich entlang des Flüsschens Weißbach etwa 2 Kilometer südlich der Stadt Oberleutensdorf (Tschechien) befand. 1931 wurde das Dorf mit Unterleutensdorf vereinigt, 1947 kam es als Stadtteil zu Oberleutensdorf. Das Dorf wurde gemeinsam mit Unterleutensdorf in den Jahren 1957 bis 1959 aufgrund des fortschreitenden Kohleabbaus liquidiert.
Das Dorf wurde erstmals 1227 in einem Vertrag des Kojata von Hrabischitz aufgeführt, der es dem Zderacher Kloster schenkte. Die Donation wurde 1301 vom König Wenzel bestätigt. Die Geschichte des Dorfes blieb bis zum Kauf durch die Stadt Brüx 1465 im Dunkeln. Anfang des 16. Jahrhunderts gehörte Lindau der Ritterfamilie von Schönau (tschechisch Ze énu), die in der Nähe auch ihre Festung erstellen ließen. 1585 kam das Dorf in das Eigentum der Brüxer Burg, wurde im gleichen Jahr durch Kaiser Rudolf an Ladislaus Popel von Lobkowicz übereignet, 1594 beschlagnahmt und der Stadt Brüx verkauft. 1598 veräußerte die Stadt aus finanziellen Gründen das Dorf an Johann Wenzel von Lobkowicz. Das Dorf wurde danach der Herrschaft Dux angeschlossen, in deren Machtbereich es bis zur Bodenreform 1848 blieb.
Ende des 16. Jahrhunderts lebten über Jahrhunderte hinweg im Dorf etwa 17 Familien. 1833 zählte man 188 Einwohner, deren Zahl bis 1921 auf 1.266 anwuchs.
Die Kapelle \\\"Besuch der Jungfrau Maria\\\" aus dem 19. Jahrhundert wurde ebenfalls zerstört.
Eingegeben: 13.3.2007