Burg Schlossberg (Starý Hrad Hněvín) - Geschichte der ursprünglichen Burg Landeswarte (früher Schlossberg)
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Dieter PohlDie Burg Landeswarte befindet sich auf der Spitze eines Kegelberges nahe der Stadt Brüx. Von der einst mittelalterlichen Burg ist nach einem Umbau in ein Restaurant am Ende des 19. Jahrhunderts kaum mehr etwas erhalten.
Die ursprüngliche Burg auf Schlossberg oder auch vrch Hněvín, unter dem die Königsstadt erbaut wurde, datiert zurück in das 12. Jahrhundert. Einige archäologisch nachgewiesene Reste stammen aus dem 9. Jahrhundert. Erbaut vom Geschlecht der Hrabischitzer und dank ihrer uneinnehmbaren Lage, geschützt durch den See Kommern, gehörte sie zu den königlichen Burgen. Sie hatte eine gute strategische Lage, durch zwei Brunnen genügend Trinkwasser und wurde stets gut unterhalten. Hněvín wurde immer wieder belagert, nie jedoch erobert.
Im 13. Jahrhundert wurde die Burg durch Wenzel II. den Branibors verpfändet. Nach den Streitigkeiten Wenzels IV. mit diesem Adelgeschlecht erhielten die Markgrafen von Meißen die Burg. Erst 1406 bekam Wenzel sein Eigentum zurück. 1459 kam die Festung aufgrund des Egerer Friedensvertrages in die Hände des Georg von Podiebrad. Sein Sohn Heinrich verkaufte das Objekt 1480 an Benesch von Weitmühl. 1482 kam es in Most zu einem Treffen der Fürsten aus Sachsen mit Wladyslaw II..
In den 20er Jahren des 16. Jahrhunderts hielt Sebastian von Weitmühl die Burg als Pfand. Zur Regentenzeit des Rudolf II. hielten sich dort auf sein Geheiß der Alchimist Edward Kelley und der Grieche Marek Mamugny auf. 1595 verkaufte Rudolf II. die Burg an die Stadt. Bis zum Dreißigjährigen Krieg lief das Leben ruhig ab. 1646 nahmen die Schweden durch eine List die Burg ein. Die Bürger mussten hohe Steuern und Strafen zahlen. Die Schweden hielten die Burg bis zum Westfälischen Frieden. Das Unglück, das die Stadt traf, schoben sie auf die Burg Landeswarte, die durch ihre Bedeutung Feinde angezogen hätte. 1651 wurde sie deshalb auf Wunsch der Bevölkerung und auf Geheiß von Ferdinand III. zerstört.
Später fehlte den Bürgern die Burg jedoch. In einer Zeit, als die Stadt an der Kohle reich wurde, begann man mit dem Neuaufbau. Im 19. Jahrhundert wurden ein Aussichtsturm und eine Gaststätte errichtet. Der Aussichtsturm wurde jedoch durch einen Sturm zerstört. 1896 wurde der Verein der Freunde des Schlossbergs ins Leben gerufen. 1906 wurde nach Vorlagen von A. Schwarzer eine Replikat der Burg mit einer Gaststätte erbaut. Von der ursprünglichen Burg gibt es nur noch die Aufteilung und zwei Reste. In dem Innenbollwerk sieht man noch heute einige restaurierte Reste von runden Kanonenbastionen, erbaut im romanischen Stil. In den Räumen des heutigen Restaurants befanden sich ehemals ein runder Turm, eine Kapelle, ein Palast mit Königssaal sowie ein viereckiger Turm, dessen Reste noch heute zu besichtigen sind.
Eingegeben: 5.3.2007