Kulm - Schloss (Chlumec - zámek) - Geschichte des Kulmer Schlosses
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Dieter Pohl993 wurde Kulm und Aussig erstmals als Zollplatz genannt. Der Ort war in Laufe seiner Geschichte mehrmals Schauplatz bedeutender Schlachten. Die erste ereignete sich 1040 als Kaiser Heinrich III. gegen den böhmischen Herzog Břetislav I. zu Felde zog und bei Kulm geschlagen wurde. Zu dieser Zeit war Kulm ein befestigter Ort, als Standort der Feste wird der Hügel Horka angesehen. Am 18. Februar 1126 fand die zweite Schlacht bei Kulm statt. Herzog Sobieslavs I. besiegte das Heer Lothars III. und Ottos II.
In Kulm kreuzten sich mit der Lausitzer Straße und dem Sorbenweg bedeutsame Handelswege. Nach einer Änderung der Wegeführung des Kulmer Steig verlor Kulm 1228 seine Funktion als Zollpunkt. Seit 1352 ist in Kulm eine Kirche nachweisbar. Zu den bedeutendsten Besitzer von Chlumec gehört die Geisinger Bergbauunternehmerfamilie Kölbel, die den Ort 1486 von den Herren von Rybnitz erwarb. 1596 ließ Peter Kölbel ein Renaissanceschloss errichten. Nach der Niederlage in der Schlacht am Weißen Berg wurde der Besitz von Peter Kölbel konfisziert und 1623 an die Freiherren von Strahlendorf verliehen.
1640 ging Kulm an die Herren von Kolowrat über und gelangte 1758 durch Heirat an die Grafen von Thun-Hohenstein. 1691 ließ Johann Franz Graf Kolowrat-Krakowsky anlässlich der Verschonung beim Pestausbruch von 1680 auf dem Horka eine Kapelle im italienischen Barockstil errichten, zu der von der Dorfkirche ein Kreuzweg mit 14 Stationen angelegt wurde.
Um 1780 wurde das alte Schloss durch einen barocken Neubau ersetzt, an den sich eine Schlossbrauerei anschloss. Umgeben war das Kulmer Schloss von einem englischen Park. In den napoleonischen Kriegen war Kulm Schauplatz einer dritten Schlacht. Am 29. und 30. August 1813 versuchten französische Truppen unter Dominique Joseph Vandamme den Durchbruch nach Böhmen und wurden in der Schlacht bei Kulm von den verbündeten Truppen unter Friedrich Emil Ferdinand Heinrich von Kleist geschlagen. Dabei wurde das Dorf fast vollständig zerstört.
1830 wurden die Grafen von Westphalen-Fürstenberg Besitzer von Kulm. Josef Klement Graf von Westphalen ließ auf dem Horka unter der Kapelle eine Familiengruft errichten. 1847 erfolgte der Bau einer neuen Kirche an Stelle des Vorgängerbaus aus dem Jahre 1590. 1875 schuf der Maler Ernst Gustav Doerell sein romantisches Gemälde vom Schlossteich mit dem Erzgebirge im Hintergrund.
Erneute Kämpfe erfolgten in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges, als im Schloss eine Versorgungseinheit für Kriegsmaterial der SS einquartiert war. Auf dem Horka war Flak aufgebaut und im Schlosspark schwere Maschinengewehre, die noch am 8. Mai 1945 ein sowjetisches Erkundungsflugzeug unter Beschuss nahmen. Beim noch am selben Tage unternommenen Vergeltungsangriff starben bei einem Bombardement insgesamt 86 Menschen und das Schloss, die Mühle und weitere Häuser wurden zerstört. Noch im Dezember 1971 wurde ein Blindgänger dieses Angriffs aufgefunden.
Bedingt durch die günstige Verkehrslage und die angrenzende Natur des Erzgebirges ist die Einwohnerzahl des Ortes nach wie vor ansteigend.
Im Ort wird jährlich am Tag der Schlacht des Historienspektakel Bitvy u Chlumce veranstaltet. Weiterhin findet in Klum das traditionelle Folk & Country - Musikfestival Chlumecký gulá statt.
Unter Verwendung der WIKIPEDIA Deutschland
Eingegeben: 3.3.2007