Tillisch (Dělou) - Geschichtliches über Tillisch
Beigetragen:
Dieter PohlTillisch lag am Fuß des 374 Meter hohen Tannichberg, am Rande eines sich südlich gegen Gartitz erweiternden Beckens. Das sich dort befindende Moorgebiet wurde vom Sand überlagert und bildete sich im Miozän zum Braunkohlenlager aus. In der Nähe des Ortes fand man auch Skelette alter Fossilen, darunter eine 30 cm lange Sumpfschildkröte
Die ursprünglich slawische Siedlung war ein Teildorf zwischen den Pockau und Schöbritz (1640 vereinigt zur Herrschaft Schöbritz) und zwischen Prödlitz und Schönwald (1781 vereinigt zur Herrschaft Türmitz) sowie des Gutes Kulm. 1569 bis 1653 war es protestantisch evangelisch und hat im 30jährigenm wie auch 7jährigen Krieg und im Befreiungskrieg 1813 durch Brände und Verwüstungen schwer gelitten.
Das reiche Kohlenvorkommen in der Ortslage wurde im Jahre 1762 aufgedeckt und führte infolge anfänglichen Raubbaues zum Einsturze von Wohnhäusern. Die noch während des Weltkrieges 1914 - 1918 bewirkte Ausschöpfung der restlichen Kohlenflöze im Tief- und Tagebau führte zu Erdeinbrüchen mit schwelenden Halden.
Das Dorf war an die örtliche Straßenbahn nach Aussig angeschlossen, täglich fuhren Züge von hier zum städtischen Elektrizitätswerk. 1961 wurde es in Uín eingemeindet. Durch erweiterten Kohleabbau durch den Schacht Pankrác wurde es 1967 endgültig abgerissen.
Die Kapelle der Höchsten Dreieinigkeit (1871) wurde 1966 zerstört.
Eingegeben: 3.3.2007