Schichlitz (ichlice) - Kleiner geschichtlicher Rundgang
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Dieter PohlSchichlitz ist das erste Mal 1088 in einem Vertrag des Königs Vratislav I. genannt worden. In diesem Vertrag schenkte der Herrscher zwei Höfe an das Kapitel Vyehrad. Allerdings soll es sich bei diesem Vertrag um ein Falsifikat handeln.
Ein weiteres Mal taucht der Name des Dorfes 1403 auf. Damals soll eingewisser Johannes Nicolai de Zichlicz, in Prag geweiht worden sein. Im 14. Jahrhundert gehörte das Dorf dem Kloster in Teplitz, ab dem 15. Jahrhundert den Herren von Teplitz.
1561 wurden 5 Höfe gezählt, 1757 fünf Landwirte, einen Schäfer. Im Ort wurde damals Hopfen angebaut. In der Nähe wurde im 18. Jahrhundert eine Ziegelei und Kohlenschächte eröffnet. Im Dorf konnte man auch zahlreiche Elemente der Volksarchitektur finden. Aus dem 18. Jahrhundert stammte das Tor, an einigen Häusern waren wertvolle Reliefs angebracht. Sehenswert war auch die gemauerte Kapelle der höchsten Dreieinigkeit mit einer Glocke sowie ein Markstein aus dem 18. Jahrhundert. Dieser war ein Beweis dafür, dass hier früher ein wichtiger Handelsweg aus Sachsen nach Böhmen durch das Dorf führte. 1950 wurde in einem der Häuser ein richtiger Schatz gefunden. In einer Grube lag ein Behälter voll mit Münzen, meist Prager Groschen aus der Zeit des Johann von Luxemburg, 83 Groschen aus der Zeit des Karl IV. und 201 Groschen aus der Herrschaftszeit seines Sohnes Wenzel IV. Diese Münzen befinden sich heute im Bezirksmuseum in Teplitz.
1978 wurde die Liquidation des Dorfes wegen dem fortschreitenden Kohleabbau beschlossen. Schichlitz wurde mit Aushub aus den umliegenden Schächten zugeschüttet. Heute führt durch das ehemalige Gebiet auch ein Teil der Autobahn von Teplitz nach Aussig.
Eingegeben: 2.3.2007