Goldenhöhe (Zlatý Kopec) - Geschichte
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Michal UrbanGoldenhöhe befindet sich in einem der schönsten Täler im Zentralgebiet vom Erzgebirge, im teifen, abgelegenen Tal des Goldbachs, in einer Meereshöhe von 750 M.ü.M.
Entstanden ist die Siedlung zu Beginn des 16. Jh. am Bergwegwerkssteg von Gottesgab in das sächsische Rittersgrün. Die ursprüngliche Siedlung befand sich vermutlich nähe an der Quelle des Goldbach, am Platz der in den heutigen Karten als Alte Berge eingezeichnet ist. Dieser alte Ortsteil hieß früher Kaff, ein Name den heute noch der Grenzberg Kaffberg bzw. Kaffenberg (auf tschechischen Karten Daremný) trägt. Kaff ist bereits in der Bergwerksordnung des Königs Ferdinand I. 1548 aufgeführt. Kaff hieß aber auch eine unweit sich befindliche Siedlung am südöstlichen Hang von Pleivec (1027 M.ü.M.) über der Siedlung Lindig. In der Literatur kommt es deshalb auch oft zur Verwechslung beider Siedlungen.
Im 16. Jh. war Goldenhöhe ein bedeutendes Zentrum der Zinnförderung und im kleinerem Masse auch der Gewinnung von Eisenerzen und Kupfer sowie Silber. Etwa ab 1860 gewann man auch Zink und vor und nach dem 2. Weltkrieg Uranerze. Angeschwemmt wurden vom Goldenbach auch einige Goldkörner. Die Haupterzadern lagen am Grenzbach, dem linken Zufluss des Goldbaches an den Hängen von Kaffberg. Überreste der Erzgewinnung kann man heute noch sehen, insbesondere den Zugang zur Stolle Dreikönig und Kohlreuter. Diese gehören im Erzgebirge zu den am besten erhaltenen.
Mit dem Bergbau in der Goldhöhe ist enge verbunden der Name Johann Thaddäus Peithner von Lichtenfels, Landsmann von Gottesgab (* 8. April 1727) und bedeutender Berbaufachmann, der 1762 einen Plan zur Errichtung der ersten Bergbauakademie in Österreich-Ungarn entwarf. Er führte auch regelmäßiges Bergbaustudium ein und unterrichtete selbst als Professor zunächst an der Prager Karls-Universität, seit 1772 in Schemnitz. Man kann davon ausgehen, dass er einen Teil Seines Wissens gerade in Goldenhöhe erworben hat. Sein Großvater hatte hier ein Bergwerk gepachtet und sein Bruder arbeitete als Oberverwalter in Joachimsthal. Er selbst regte an, die Arbeiten im Stollen Am neuen Weg zu beginnen.
Vor dem 2. Weltkrieg gehörte Goldenhöhe zum Dorf Seifen. Insgesamt lebten hier um 350 Menschen in 41 Häusern. Mitte der 30er Jahre gab es 4 Gastwirtschaften, darunter auch eine Pension mit 6 Betten Stieler, sowie 2 Gemischtwarengeschäfte, 3 Holzgeschäfte, 3 Trafiken und Bergwerk Gustav. Zu Goldenhöhe gehörte auch Böhmische Mühle direkt an der Grenze zu Sachsen. Dieses Dorf findet man bereits auf der 1 Militärkarte, sgn. Joseph-Karte (1764-1768). Vor dem 2. Weltkrieg befand sich im Ort das Gasthaus Zur Patscherei. Das Gasthaus wie auch die meisten Häuser wurden in den 50er Jahren abgerissen. Heute stehen nur noch wenige alte Häuser. Immer mehr findet man in der Gegend neue Wochenendhäuser.
Goldenhöhe gehört mit Gottesgab zum beliebten touristischen Gebiet, das inzwischen nur noch zu Fuß erreichbar ist. Seit 1995 gehört das Areal zum Nationalpark. Zugänglich ist das Gebiet durch zwei Fußgänger-Grenzwege, eins in der Böhmischen Mühle und ein weiterer am Halbmeil.
Eingegeben: 30.4.2006