Hühnerwasser (Kuřivody) - Geschichte des Ortes Hühnerwasser
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Petr MatouekHühnerwasser war eine Gründung der Krone in den Jahren 1264 bis 1278. Es war ein Versuch des böhmischen Königs Przemysl Ottokar II. einer Kolonisierung einer herrenlosen Gegend durch die Gründung einer Königsstadt am Handelsweg von Zittau nach Prag.
Erster Besitzer war vermutlich Hertwig von Krawarn. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1279. Im naheliegenden Bösig wurde zu dieser Zeit die böhmische Königin und Witwe des Przemysl Ottokar II., Kunigunde von Halitsch mit ihrem Sohn Wenzel gefangen gehalten. Sie bat damals um die Erlaubnis des Besuchs der Kirche des Hl. Georg in Vristad. Einer Stadt, die es im 15. Jahrhundert nicht mehr gab, dafür aber eine mit den Namen Kuřívody. Im 17. Jahrhundert wird dann auch die deutsche Bezeichnung Hühnerwasser verwendet. Der Ort hatte seit 1868 eine der ersten Poststationen in Nordböhmen, 1904 kam ein Telefon- und Telegrafenamt hinzu.
Von den historischen Gebäuden ist in Hühnerwasser nur die Kirche erhalten geblieben. Ursprünglich ein frühgotisches Gebäude, später immer wieder renoviert und mit einem Turm versehen. Erhalten blieb auch der Altar, der in den 50er Jahren in die Kirche nach Vejan gebracht wurde und ein Steintaufbecken, der sich in der Pfarrkirche in Weißwasser befindet. Dort befinden sich auch vier Bilder der Evangelisten und ein großes Holzkreuz. Alle anderen Utensilien sind zerstört.
Der Ort war Anfang des vorigen Jahrhunderts größtenteils von Deutschen bewohnt, deren Anteil bei 95 % lag.
Eingegeben: 7.10.2005