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Männelsdorf (Zvoníèkov) - Die Geschichte

Beigetragen: Zdena Binterová

(Übersetzung: Gerhard Stübiger und Kollektiv VÚHU unter der Leitung von Ing. Eva Lahodná)

Männelsdorf lag in einer Mulde am Fuße des Duppauer Gebirges, 4,5 km südwestlich von Kaaden in der Seehöhe um 510 m. Durch das ehemalige Dorf führt bis heute eine Landstraße von Kaaden, die im Jahre 1890 errichtet wurde. Die Häuschen von Männelsdorf lagen zu beiden Seiten dieser Straße zerstreut, in der Mitte des Dorfes stand eine Kapelle und schräg vor ihr war ein kleiner Teich. Eine Gaststätte fehlte auch nicht. Das Dorf existierte aber bestimmt schon früher.

Der erste Schriftbericht über die Existenz dieser Ortschaft ist bis aus dem Jahre 1460 bekannt, als die Ilburger die Herrschaft Egerberg dem Boss von Vitzhtum verkauften, deren Bestandteil auch Männelsdorf war, damals als Mensdorf bezeichnet.

Die tschechische Benennung wurde nicht von der deutschen Übersetzung abgeleitet, sondern nach dem Namen des ersten Vorsitzenden der Ortsverwaltungskommission, einen bestimmten Herrn J. Zvoníèek. Er wird seit dem Jahre 1947 genannt.

Im Jahre 1557 wurde die Herrschaft Egerberg von Vitzthumer dem Bohuslav der Hasensteiner von Lobkowitz verkauft, dessen Gattin Anna von Vitzthum war und im Jahre 1591 wurde der Besitzer der Herrschaft Linhart Stampach von Stampach der Besitzer der Herrschaft Hagensdorf. Nach der Schlacht auf dem Weißberg wurde das Stampacheigentum für ihre Teilnahme an dem Ständeaufstand in Beschlag genommen. Die Herrschaft Egerberg mit Männelsdorf einschließlich weiteren Eigentums kaufte im Jahre 1623 Christoph Simon Thun und der bildete so die Herrschaft Klösterle. Als Bestandteil dieser Herrschaft blieb Männelsdorf bis zum Jahre 1850, als die Gemeinden selbständige Verwaltungseinheiten wurden.

Der Wechsel von Herrschaften betraf die Ortschaft nicht wesentlich. Die Einwohner suchten das Brot in der Landwirtschaft, aber die Erträge lagen sehr niedrig, weil die Felder steinig waren und an den Abhängen lagen. Im Jahre 1787 hatte Männelsdorf 20 NC. Zu ihr gehörte die Ortschaft Langenau mit 21 NC. Diese Ortschaft befand sich 6 km südwestlich von Kaaden am Burgstadtbach in einer Seehöhe um 640 m.

Im Jahre 1850 wurde Männelsdorf eine selbständige Gemeinde mit der Ortschaft Langenau. Im Jahre 1869 wurden noch Weiden, Dohnau und Prödlas zugeordnet. Am Ende des vorigen Jahrhunderts hatte Männelsdorf schon 114 Einwohner und 21 Häuser. Dann verringerte sich die Zahl der Einwohner und Häuser. Im Jahre 1930 lebten hier in 17 Häusern noch 93 Einwohner.

Die hiesigen Männer waren meistens in der Landwirtschaft beschäftig. Einige fanden Arbeit als Bergleute im Seladoniteschacht und im Wald beim Holzschlagen. Bis zum Ersten Weltkrieg war die Bevölkerung nur deutsch, erst nach dem Ende des Weltkrieges wurden die ersten Tschechen angesiedelt.

Nach der Post gehörte Männelsdort zu Atschau, nach der Pfarrei und Schule zu Redenitz (heute in einem Militärraum). Im Jahre 1939 war im Dorf kein einziges schulpflichtiges Kind. Zu den Besonderheiten gehört die Tatsache, dass der Strom nach Männelsdorf erst im Jahre 1938 zugeführt wurde.

Nach der zwangsweisen Aussiedlung der Deutschen wurde Männelsdorf nie ganz wieder besiedelt, im Gegenteil, die Einwohnerzahl nahm ständig ab.

Im Jahre 1953 wurde deshalb das Dorf Attschau zugeordnet und im Jahre 1956 aufgelöst. Die Ortschaft Langenau ist durch die Aussiedlung noch früher, schon nach dem Jahre 1950, untergegangen und das Gebiet wurde 1960 in den Landeskreis Karlsbad überführt.

Heute ist das ganze Dorf fast abgerissen und nur die Mauerreste erinnern an die Häuser, die mit der Vergangenheit verbunden sind. Obwohl keine Menschen nicht hier leben fanden Bienen ihren vorübergehenden Sitz.

An einem Feldweg von Männelsdorf nach Weiden konnte man 3 Sühnkreuze sehen. Im Jahre 1945 ist dort noch eines übrig geblieben, aber über sein weiteres Schicksal ist gar nichts bekannt.

Eingegeben: 15.4.2005



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