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Wissotschan (Vysoèany) - Die Geschichte

Beigetragen: Zdena Binterová

(Übersetzung: Gerhard Stübiger und Kollektiv VÚHU unter der Leitung von Ing. Eva Lahodná)

Wissotschan lag 11 km südöstlich von Komotau auf einer Seehöhe von 301 m. Sein Kataster nahm die Fläche von 495 ha ein. Das Dorf lag ursprünglich über einem Tal, also noch höher und dank dieser Lage gewann das Dorf seinen heutigen Namen. Früher war es ein Durchganspunkt der alten Reichsstraße aus Prag nach Leipzig und das zum Besitz des Klosters in Osegg gehörende Gasthaus NC 12 gehörte damals zu den größten und beliebtesten Aufenthaltsstellen der Fuhrleute auf dieser Strecke.

Das Wissotschaner Gebiet wurde schon in der Urzeit besiedelt, was archäologische Funde nachweisen. Die erste schriftliche Urkunde über das Dorf stammt aber erst aus dem Jahre 1209. Zusammen mit anderen Dörfern bildeten sie das zu dem Zisterzienserkloster in Ossegg gehörenden Gut Skyrl. Das Gut lag am Südrande des Klosterbesitzes, das durch Güter Wteln, Püllna, Hoschnitz, Skyrl, wozu auch Losan, Wissotschan und Salesel gehörten, gebildet wurde. Im Jahre 1341 wurde in der Gemeinde die Kirche erbaut, die in neuerer Zeit Friedhofskirche wurde.

Als die Hussiten das Kloster in Ossegg im Jahre 1421 verwüsteten, verlieh der Kaiser im Jahre 1436 das Ossegger Gut Skyrl zusammen mit Wissotschan dem Hans Honinger. Beim Ständeaufstand wurde Skyrl als Kirchenbesitz konfisziert und Wissotschan inbegriffen an Bohuslav von Michelsburg, Herren in Seestadt und Neudorf, wiederverkauft. Nach der Schlacht auf dem Weißen Berge wurde der Herr von Michelsburg zum Tode verurteilt und sein Eigentum wurde konfisziert. Das Gut Skyrl mit den dazugehörenden Dörfern ging im Jahre 1626 in den Besitz des Ossegger Klosters zurück, in dem es noch lange Jahre danach weiterblieb.

Im Laufe des Dreißigjährigen Krieges wurde dieses ganze Gebiet verwüstet. In der Steuerrolle aus dem Jahre 1654 werden in Wissotschan 12 Bauern, 3 Häusler und ein nicht zum Gut Skyrl wie alle übrigen, sondern zum Gut Welmschloß gehörender Bauer, erwähnt. Einige Güter wurden zwar als wüste bezeichnet, trotzdem ihre Felder besät wurden. Das ist ein Beweis dafür, wie sorgfältig der Orden seine Felder behandelte. Dies galt nicht nur für die Wirtschaft. Der Orden lud ausgezeichnete Baumeister. Bildhauer und Maler ein. Einer von ihnen war auch Octaviano Broggio, der im Jahre 1728 nach Wissotschan kam und hier die folgenden 10 Jahre arbeitete. Er baute hier die St. Wenzels Barockkirche, die Barockpfarre, auch baute er die alte Friedhofskirche um. Er arbeitete mit dem Bildhauer František Antonín Kuen, dem Autor der Johannes Nepomuk Statue, die im Jahre 1713 ans Ufer des hiesigen Teiches gesetzt wurde, zusammen. Sein Schüler Edmund Hans Richter schuf im Jahre 1729 für den Dorfplatz in Wissotschan die St. Wenzels Plastik und später auch Statuen für die St. Wenzels Kirche.

Schaller führt im Jahre 1787 in Wissotschan 37 Häuser an, wovon ein Gut immer zu Welmschloß gehörte. Gegen das 17. Jahrhundert wurde hier die Schule gegründet, weil im Jahre 1685 in Wissotschan schon ein Lehrer erwähnt wird. Die hiesige Schule besuchten auch die Kinder aus Skyrl, Losan und Salesel und bis zum Jahre 1818 auch aus Wodierad. Im Jahre 1859 wurde der Neubau der Schule errichtet.

Hier gab es einen fruchtbaren Boden, der gute Ernteerträge aller Landfrüchte und Obst brachte. Hochgeschätzt wurden die hiesigen Kirschen und Aprikosen.

Im Jahre 1813 kamen die Verwundetentransporte nach Wissotschan und von hier aus wurden dann die Verwundeten, die hospitalisiert werden mussten, ins Hauptsoldatenspital nach Komotau überführt. Im Jahre 1866 lagerten hier die zurückkehrenden Truppen der Preußischen Armee, deren Soldaten ins Dorf eine Choleraepidemie brachten. An dieser Epidemie starben 38 Einwohner. Wissotschan haben auch Naturkatastrophen wie Hagelwetter, Regen, Dörren heimgesucht.

Im Jahre 1850 wurde Wissotschan selbständige Gemeinde und seit dem 1. 1. 1887 wurde es vom Bezirk Komotau in den Bezirk Saaz umgeordnet. Im Jahre 1883 wurde es ans elektrische Netz angeschlossen. Am Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Wissotschan eine Bäckerei, 2 Fleischereien, 2 Wirtshäuser, 2 Obstgeschäfte, 2 Lebensmittelgeschäfte, eine Schmiede, einen Schneider, 3 Maurer, 2 Schuster, 2 Tischler und 2 Zimmerleute. Es gab hier auch einen Betrieb für Baugeräte.

Im Jahre 1921 lebten hier 6 Tschechen, die übrigen waren deutscher Nationalität. Nach ihrer Vertreibung wurde die Einwohneranzahl erheblich reduziert. Bei der Gebietsumbildung 1960 wurde Wissotschan zurück in den Bezirk Komotau beigeordnet.

Im Jahre 1964 wurde die St. Martins Friedhofskirche zerstört. Die Plastiken aus dem Gebiet der Nechranitzer Talsperre wurden im Jahre 1966 in die St. Wenzels Kirche, die keinen Kirchenzwecken mehr diente, übertragen. Hierher wurden auch Plastiken aus dem Tagebaugebiet übertragen. Es zeigte sich aber, dass sie hier nicht zuverlässig aufbewahrt werden können, und aus diesem Grund wurden sie in der Hälfte der 70er Jahre an zweifellos sicheren Stellen - wie z. B. in der Gemeinde Trupschitz, aufgestellt.

In den 70er Jahren wurde in der Wissotschaner Schlucht mit den Vorbereitungsarbeiten zum Ausbau der Flugaschendeponie für das Kraftwerk Tuschmitz II. begonnen. Die Häuser im Dorf wurden allmählich abgerissen und über der Deponie blieben nur die St. Wenzels Kirche und die Pfarrei stehen. Das Dorf wurde zum 1. 1. 1980 aufgelassen. Über die Weiternutzung der Kirche, die unter Denkmalschutz steht, wurden lange Diskussionen geführt und inzwischen kam es zur Devastierung der Kirche und der Pfarrei. Der Wendepunkt kam erst im Jahre 1992, als die Gemeinde in Hruschowan die Finanzmittel zur Rettung dieser Denkmäler zu sammeln begann. Abschließend hatte alles ein gutes Ende, die Kirche ist schon gerettet, die Pfarrei wird zurzeit renoviert und im Jahre 1995 wurde hier ein neues Krematorium erbaut. Man begann auch mit der Rekultivierung der Flugaschendeponie.

Eingegeben: 15.4.2005



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