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Wernsdorf (Vernéøov) - Die Geschichte

Beigetragen: Zdena Binterová

(Übersetzung: Gerhard Stübiger und Kollektiv VÚHU unter der Leitung von Ing. Eva Lahodná)

Wernsdorf lag 4 km südöstlich von Klösterle an der Eger an dem Radisbach auf einer Seehöhe von 368 m. Wie es in der Urkunde des König Pøemysl Otakars II. 11. 11. 1261 bestätigt wird, wurde Wernsdorf vom Lokator Wernhard, einem der Mönche des Johannietensklosters in Kaaden, gegründet, und nach seinem Namen - Wernhardsdorf - benannt. Im 19. Jahrhundert wurde es zu Wernsdorf, woraus im Jahre 1921 die tschechische Bezeichnung entstand.

Gleich nach der Gründung schenkte der König das Dorf dem Kloster Grünhain in Meißen und dieses verpfändete es den Herren von Schönburg. Nach dem Untergang des Klosters im Jahre 1536, als der Abt mit vielen Mönchen zum Lutherischen Glauben übergetreten war, fiel Wernsdorf wieder an die Königliche Kammer. Unmittelbar darauf eroberten es wieder die Schönburger, aber schon im Jahre 1552 kaufte das Dorf mit dem Zubehör Bohuslav Felix der Hassensteiner von Lobkowitz. Nach seinem Sohn erwarb Wernsdorf Georg Popel von Lobkowitz. Nachdem er im Jahre 1594 des Hochverrats beschuldigt wurde, fiel Wernsdorf wieder an die Königliche Kammer. Im Jahre 1606 wurde es mit anderen Dörfern an Elias Schmidtgräbner von Lustenek verkauft. Nach der Schlacht auf dem Weißen Berge wurde dieser wegen seiner Betätigung an dem Ständeaufstand zum Verlust der Hälfte seines Eigentums verurteilt. Im Jahre 1623 kaufte jedoch Schmidtgräbners Tochter Wernsdorf mit den zugehörigen Dörfern zurück. Ihr Neffe ließ im Dorfe ein Schloss bauen.

Im Laufe des Dreißigjährigen Krieges wurde Wernsdorf von den Schweden dreimal geplündert und niedergebrannt und zusätzlich war hier im Jahre 1636 die Pest ausgebrochen. Nach der Steuerrolle lebten in Wernsdorf im Jahre 1654 12 Bauer und 23 Häusler, 5 Taglöhner und 2 Schäfer. Ein Bauer arbeitete auch als Schmied, 3 Häusler besaßen die Mühle und einer arbeitete auch als Schankwirt.

Zu dieser Zeit stiegen ungerechte Fronarbeitverpflichtungen an, was im Jahre 1680 zu Bauernaufständen führte. Einer der Führer dieser Aufstände war der Wernsdorfer Bauer Tobias Fiedler. Nach der Niederverwerfung des Aufstandes wurde er hingerichtet und sein Eigentum wurde konfisziert.

Die Schmidtgräbner hatten Wernsdorf bis zum Jahre 1701 im Besitz, als es Wenzel Ernst Markwart von Hrádek erwarb. Dieser Herr gehörte zu den Pionieren des Industrieunternehmens in Böhmen. Er gründete hier, in den sog. Faberhütten (Teil Wernsdorfs), eine Manufaktur zur Büchsenherstellung. Es waren 12 Häuschen, 2 übliche Schmieden und 2 Schmieden zur Laufherrstellung. In den Häuschen wohnten und arbeiteten Schmiede, Schraubenmacher, die Schlösser erzeugende Büchsenmacher, Plattener und Kolbenmacher. Einzelne Teile wurden dann komplettiert. Die Manufaktur begann im Jahre 1710 mit 4 Meistern und 40 Gesellen zu betreiben. Der Höhepunkt wurde im Jahre 1769 erreicht. Damals wurden hier 83 Handwerker beschäftigt. Die Wernsdorfer Manufaktur verfügte zuerst über eine Fabriksmarke, die die Buchstaben „M. W.“ (Markwart-Wernsdorf), später nur „Wernsdorf“ bildeten. Nach der Hälfte des 18. Jahrhunderts nahmen die Militäraufträge ab und die Konkurrenz wuchs. Der Graf Chotek von Kottau und Vojnín seit dem Jahre 1740 Besitzer von Wernsdorf, begann abschließend im Jahre 1772 die Manufaktur zu verkaufen. Er ließ nur 2 Schmieden übrig, damit die in einer Zunft verbundenen Handwerker im Rahmen eigener Gemeinkosten erzeugen konnten. Später gingen sie zur Herstellung von Jagdwaffen über, aber es lief alles schlecht und im Jahre 1834 ging die hiesige Erzeugung zugrunde.

In seiner Topographie aus dem Jahre 1787 erwähnt Schaller in Wernsdorf 96 Konskriptionsnummern und ein Schloss aus dem Jahre 1670 mit dem Vorwerk und einer halbe Stunde entfernten Mühle, die früher Rohrwerkstatt war.

Die Herren von Kottau haben Wernsdorf im Besitz bis zum Jahre 1803, in dem es Ludwig Sulzer kaufte, aber noch im selben Jahr erwarb es der Prager Großhändler Peter von Ballabene. Im Besitz des Gutes wechselten dann seine Inhaber ziemlich schnell, bis Wernsdorf im Jahre 1857 František Karel von Weidenheim erwarb. Sein Erbfolge Baron Hugo Korb von Weidenheim stellte den bekannten Forscher und Sammler Dr. A. Martius ein, kaufte seine Sammlungen und im Jahre 1872 errichtete er im Schloss ein für Öffentlichkeit zugängliches Museum. Jedoch nach dem Tode des Dr. Martius ging das Museum ein.

Das Geschlecht der Barone von Weidenheim hatte das Großgut Wernsdorf bis zum Jahre 1945 in seinem Besitz.

Im November 1880 wurde in Wernsdorf die Post eingerichtet. Die Verbindung wurde durch einen Postwagen geleistet, der an seiner Fahrt von Kaaden nach Preßnitz regelmäßig Wernsdorf durchfuhr. Zuvor brachte die Sendungen ein Fußbote aus Kaaden. Später wurde die an Wernsdorf adressierte Post einmal pro Woche dem Wirt Pittersmann aus Kaaden geliefert, der sie dem Dorfe zustellte. Im Jahre 1901 wurde die neue Post für Niklasdorf, Radis, Ahrendorf und Schönbach eingerichtet. Im Jahre 1908 wurde Niklasdorf wieder herausgenommen. Dann bildete es mit Wernsdorf einen Ortszustellungsbezirk.

Im Jahre 1920 wurde Wernsdorf elektrifiziert. Zu dieser Zeit war die Mehrheit der Einwohner Anhänger der Linksparteien. Erst im Jahre 1935 gewann Henleins Sudetendeutsche Partei (SdP) ihre Übermacht.

Bis zum Jahre 1914 besuchten die Wernsdorfer Kinder die Schule in Niklasdorf. In Wernsdorf wurde dann die deutsche Schule eröffnet. Die tschechische Schule nahm hier ihre Tätigkeit im K. Peinelts Privathaus erst am 1. September 1937 auf. Es war eine Einklassenschule und wurde von 26 Schülern besucht. Im Jahre 1938 ging sie aber durch Grenzlandannexion zugrunde und erneuert wurde sie am 3. September, als 94 Schüler in zwei Klassen eingeteilt wurden. Ein Kindergarten entstand in der Gemeinde im Oktober 1899. Im Jahre 1921 ging sie wegen Mangel an Finanzmitteln zugrunde und neu wurde sie im Jahre 1939 und dann im Jahre 1945, schon als eine tschechische Schule, eröffnet.

Nach den Eintragungen aus dem Jahre 1934 lebten hier 26 Häusler, 41 Bauern, 21 Obstzüchter, 4 Gärtner, 9 Händler, 7 Wirte, 4 Flaschenbierhändler, 4 Fleischer, 3 Bäcker, 6 Müller, 2 Schmiede, 2 Klempner, 4 Tischler, ein Sehneider, 3 Näherinnen, 5 Wagner, ein Goldschmied, ein Kolbenmacher, 10 Maurer, ein Zimmermeister und 6 Zimmerleute, 3 Friseure und 4 Bergarbeiter. Es gab hier auch die erste Erzeugungsstelle von Reißbesen, in der 10 bis 14 Arbeiter beschäftigt wurden. Im Laufe des II. Weltkrieges wirkte hier auch die Firma Seidl, in der Holzhäuser zum Bedarf der deutschen Konzentrationslager erzeugt wurden.

Mit der Ankunft einer kleinen Truppe der Roten Armee am 8. 5. 1945 kam die Verwaltung dieser Firma in tschechische Hände. Es entstand eine örtliche Verwaltungskommision und nach den Wahlen im Jahre 1946 auch das erste Nationalkomitee. Vor der Ortsschule wurde zum Gedächtnis an die Maitage 1945 am 5. Mai 1946 ein Denkmal enthüllt.

Wernsdorfer Kataster nahm eine Fläche von 902 ha ein. Die landwirtschaftliche Einheitsgenossenschaft, die hier im August 1949 gegründet wurde, bewirtschaftete 529 ha Felder, 49 ha Wiesen, 23 Weiden und 7,5 ha Gartenanlagen. Hier befanden sich auch 13 Teiche. Zu dieser Zeit gehörten zur Gemeinde auch 29 ha Wälder. Zum 1. Januar 1964 ging LPG zugrunde und ihren Grund begann das Staatsgut in Klösterle an der Eger zu bewirtschaften.

In den 60er Jahren wurde in der Gemeinde eine Reihe von Regelungen und Besserungen realisiert und im Frühling 1963 wurde mit dem Wohnungsbau begonnen. Das Kultur- und Gesellschaftsleben entwickelte sich hier auch gut.

Der Kraftwerkbetrieb im unweit liegendem Brunnersdorf bewirkte aber im negativen Sinne das Schicksal dieser Gemeinde. Als es anfangs der 70er Jahre bekannt wurde, dass man vorhat, auf dem Gebiet dieser Gemeinde einen Aschenstapelplatz zu errichten, trat der örtliche Nationalausschuss im Namen seiner Einwohner mit dem Protest gegen diese unüberlegte Entscheidung auf, aber erfolglos. Das Wernsdorfer Tal wurde zur künftigen Flugaschendeponie für das Kraftwerk ausgewählt und das Dorf war gezwungen, dieses Vorhaben, das abschließend nicht umgesetzt wurde, zu akzeptieren. Im Dezember 1987 wurde die Gemeinde nach dem Beschluss des Bezirksnationalausschusses aufgelöst, ausgesiedelt und abgebrochen. Zu Wernsdorf gehörten auch die Gemeinden Radis, Ahrendorf und Schönbach, seit dem Jahre 1970 auch Niklasdorf. Alle, außer Radis, wurden von demselben Schicksal betroffen. Ihre Kataster wurden der Gemeinde Klösterle an der Eger angegliedert.

Das bedeutendste Kulturdenkmal in Wernsdorf war das Schloss, das sich hier seit den 70er Jahren des 17. Jahrhunderts befand. Das Langhaus des Schlosses wurde durch 13 Achsen mit zwei winkelrechten Flügeln, die sich in den Hof öffnen, geschafft. Seine Fassade wurde durch Lisenen gegliedert. In der Hälfte des 18. Jahrhundert wurde das Mittelrizalit mit dem Flur auf Pfeilen geschafft, der Turm darüber wurde im Jahre 1853 erbaut. Im linken Flügel war eine Kapelle mit dem Tonnengewölbe. Hinter dem Schloss erstreckte sich der Park, der erst unter der Herrschaft des Grafen Wenzel Chotek von Kottau und Vojnín um die Hälfte des 18. Jahrhunderts angelegt wurde.

Der letzte Nutznießer des Wernsdorfer Schlosses war das Staatsgut in Klösterle an der Eger, das seine Pflege vernachlässigte. Das Vorhaben, das Schloss in ein Museum der erzgebirgischen Büchsenproduktion zu verwandeln, konnte nicht umgesetzt werden, weil die Gemeinde aufgelöst und abgebrochen wurde. Die aus der Zeit gegen 1750 stammende Johann Nepomucksäule wurde nach Kaaden zum Kreuzwege gegenüber dem Franziskanerkloster umgesetzt. Wertvolle architektonische Schlosselemente, Fragmente der bildhauerischen Dekoration, die Tafel mit der Inschrift aus dem Hause NC 26 und das gotisch-renaissance Portal des Hauses NC 43, der sich in den sog. Faberhütten befand, wurden nach Komotau übertragen.

Eingegeben: 15.4.2005



Kommentar und weitere Informationen


Pivovar [Pavel 2.11.2012 12:27] | Reagieren
Dobrý den,
zjistil jsem, že se v této vesnici nacházel také pivovar. Zrušen byl kolem roku 1913, ale nepodaøilo se mi zjistit, ve které èásti vesnice se nacházel. Na pohledu z vesnice byl na obrázku spolu se zámkem, ale nevim pøesnì kde. Nepamatuje toto ještì nìkdo?
Pøedem dìkuji
Linzmaier Arnošt. [František IV. 25.1.2020 21:04] | Reagieren
Bydlel ve Vernéøovì rodina Linzmaerova hrál na tahací harmoniku a byl kapelmaistr. Možná si nìkdo vzpomene kapelu Linzmaier......Byla to poèetná rodina z Milžan a pak bydlela i v Kadani rodièe jeho....
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