Holtschitz (Holeice) - Die Geschichte
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Zdena Binterová(
Übersetzung: Gerhard Stübiger und Kollektiv VÚHU unter der Leitung von Ing. Eva Lahodná)Bis zum 1.7. I960 gehörte auch Holtschitz zum Landkreis Komotau / Chomutov und erst dann wurde der Ort in den Landkreis Brüx / Most eingereiht. Auch von hier übersiedelte der Großteil der Einwohner ins Komotauer Land und auch etliche Gräber wurden hierher umgebettet.
Holtschitz befand sich 2 km südlich von Ervěnice / Seestadt und 8 km östlich von Görkau / Jirkov in einer Seehöhe von 260 m. Der Kataster hatte ein Ausmaß von 583 ha und war waldlos. Es war ein typisches Hufenkolonisationsdorf, das auf einer Ebene entlang eines Weges entstand. Ungefähr in der Mitte erweiterte sich dieser zum Ortsplatz, mit großen sogen. Frankenhöfen umbaut. Auch der herrschaftliche Meierhof stand hier. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts erweiterte sich das Dorf auch entlang des Weges nach Truppschitz und bildete hier das sogen, tschechische Viertel. In der Nähe des Dorfplatzes waren auch die Schule und die Kirche, um die bis 1908 ein Friedhof bestand, der mit einer Mauer umgeben war. Die Kirche hatte das Aussehen einer kleinen Festung, d. h. einer Wehrkirche und war dem St. Nikolaus geweiht. Sie wurde um das Jahr 1260 erbaut. Gegenüber der Kirche, in der Ecke des großen Wirtschaftshofes, stand die Pfarrei, erbaut in den Jahren 1735 - 37. Inmitten des Dorfplatzes, östlich der früheren Schule, stand die St. Laurenzistatue aus der Zeit um 1730, die vor dem Untergang der Ortschaft nach Maria Ratschitz / Marianské Račice übertragen wurde.
Die Haupternährungsquelle der Bewohner war bis in die 70er Jahre des 19. Jahrhunderts die Landwirtschaft. Anfangs des 18. Jahrhunderts wurde Holtschitz das Zentrum der Lobkowitzschen Schafzucht. Von der Zeit um 1870 ab arbeiteten immer mehr Männer im Bergbau. Zu Ende des 19. Jahrhunderts gab es hier 3 Wirtshäuser, 2 Kaufläden und 2 Flaschenbierhandlungen. Weiters arbeiteten hier 6 Zimmerleute, 3 Schuster, 3 Näherinnen, ein Wagner und ein Schmied.
1878 wurde der Robertschacht und in den Jahren 1891 -93 der Robert II. -Schacht abgeteuft. Beide Schächte lagen nebeneinander, etwa 0.5 km von der Eisenbahnstation entfernt.
Über die Entstehung des Ortes sind keine Aufzeichnungen erhalten geblieben, alles ging in den Hussitenkriegen verloren. Es ist nur bekannt, dass Holtschitz im 13. Jahrhundert zum Biliner Erzdekanat gehörte. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts kam Holtschitz wahrscheinlich unter die Lehnspflicht der Brüxer Burg, 1585 wurde die Burg mit den ihr zugehörigen Dörfern Eigentum des Ladislav Popel von Lobkowitz, der 9 Jahre später der Rebellion gegen den Kaiser bezichtigt wurde. Er floh deshalb aus dem Lande und sein Besitz wurde samt Holtschitz der Stadt Brüx verkauft.
Aber schon zu Beginn des 17. Jahrhunderts wird Holtschitz beim Gute Sadschitz / Zaječice angeführt. Auch weitere Besitzwechsel fanden noch statt, bis Holtschitz im Jahre 1869 Ferdinand Wilhelm von Lobkowitz kaufte und es zu seiner Herrschaft Neudorf - Eisenberg angliederte wo der Ort bis 1850 verblieb. Dann wurde Holtschitz eine selbstständige Gemeinde, aber schon 1869 kam es als Ortsteil zu Truppschitz. Wegen fortschreitendem Bergbau wurde der Ort zum 1. 1. 1980 gelöscht aber schon vorher wurde die Bevölkerung ausgesiedelt.
Im Jahre 1880 lebten hier 81 Tschechen, im Jahre 1921 waren es 289.
Eingegeben: 15.4.2005